Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Anwesend: 13, Befangen: 0

Der Vorsitzende teilte mit, dass in der Verbandsversammlung der Stadtwerke Günzburg die Aufnahme der Gemeinde Bubesheim als Wassergast beschlossen wurde. Im Anschluss präsentierte Herr Habersetzer, vom Ingenieurbüro Degen, dem Gremium den Zwischenstand zu der beauftragten Studie zur Ertüchtigung der Wasserversorgung. Er erklärte, dass die Nutzungsdauer der Anlagenteile zeitnah erreicht wird bzw. bereits überschritten ist. In der Studie wurden die Notversorgungsmöglichkeiten zur Stadt Leipheim, zur Rauher-Berg-Gruppe und zur Stadt Günzburg geprüft. Das Ergebnis zeigt auf, dass die Stadt Leipheim eine gesicherte Notversorgung nicht übernehmen kann. Der Zweckverband Rauher-Berg-Gruppe kann aus Kapazitätsgründen neue Mitglieder nicht aufnehmen. Die Stadtwerke Günzburg haben die Aufnahme als Wassergast signalisiert und die Aufnahme wurde, wie bereits berichtet, zwischenzeitlich auch von der Gemeinde Bubesheim als auch von den Stadtwerken befürwortet. Das Ergebnis der durchgeführten chemischen Wasseruntersuchung der Brunnen 1 und 2 ergibt die voraussichtliche Mischbarkeit der beiden Gewässer. Ein endgültiges Ergebnis wird die beauftragte Firma SHP bringen. In diesem Ergebnis wird auch eine Aussage über die Aufbereitung des Wassers getroffen werden. Das Ingenieurbüro hat den aktuellen und den zukünftigen Wasserbedarf für die Gemeinde errechnet. So ergibt sich für das Jahr 2019 bei ca. 1.614 Einwohner ein durchschnittlicher Tagesbedarf von ca. 232 m³/d. Für das Jahr 2040 wird bei angenommenen 1.792 Einwohnern ein Tagesbedarf von ca. 263 m³/d prognostiziert. Der max. Tagesbedarf für 2019, als auch für 2040 kann nur mit Herstellung eines entsprechend großen Behältervolumens oder/und durch Einspeisung der fehlenden Menge durch die Stadtwerke ermöglicht werden. Die von den Stadtwerken vorgeschriebene Mindestmenge in 40 m³/d errechnet sich, da der Inhalt der Leitung täglich getauscht werden muss. Somit ergibt sich eine Bedarfsjahresmenge die von den Stadtwerken in Höhe von 14.600 m³/a bezogen werden. Dies deckt den Tagesbedarf von ca. 180 m³/d ab. Bei der Ermittlung der Behältergröße wurden 2 Varianten gerechnet. So ergibt sich der max. Tagesbedarf plus zusätzlich Löschwasservorrat ein Behältervolumen von 639,7 m³. Bei der Berechnung flukturierende Wassermenge plus Löschwasservorrat errechnet sich ein Volumen von 403,7 m³. Das Ingenieurbüro empfiehlt ein Behältervolumen von 500 m³, aufgeteilt in 2 x 250 m³ in Edelstahl. Die Vorteile dieser Behälter sind, kurze Bauzeit und geringer Materialtransport, geringe Geländeeingriffe, niedrige Kosten für Betrieb und Wartung, sehr gutes Kosten- und Nutzungsverhältnis, hohe Lebensdauer und automatisches Hochdruck-Reinigungssystem für Innenreinigung. Die Behälter sind außen und innen ohne Aufwand einsehbar.

Die Studie sieht 4 Varianten vor:

A1:

-       1,55 km Bau einer DN 200-Leitung von Günzburg zum Wertstoffhofgelände über den Radweg

-       1,20 km Bau einer DN 100-Leitung vom Wertstoffhof bis zum Wasserwerk

-       Am Gelände Wertstoffhof Neubau 2 Edelstahlbehälter mit einem Volumen von je 250 m³, Neubau Druckerhöhungsanlage und Wasseraufbereitung (neu)

-       Kosten: ca. 2.210.663,00 €

 

A2:

-       1,95 km Bau einer DN 200-Leitung von Günzburg zum Wertstoffhofgelände neben der Abwasserdruckleitung

-       1,20 km Bau einer DM 100-Leitung vom Wertstoffhof bis zum Wasserwerk

-       Am Gelände Wertstoffhof Neubau 2 Edelstahlbehälter mit einem Volumen von je 250 m³, Neubau Druckerhöhungsanlage und Wasseraufbereitung (neu)

-       Kosten: ca. 2.274.804,00 €

 

B1:

-       2,35 km Bau einer DN 200-Leitung von Günzburg bis zum Wasserwerk

-       Am Gelände Wasserwerk 2 Edelstahlbehälter mit einem Volumen von je 250 m³, Druckerhöhungsanlage und eine Wasseraufbereitung (Sanierung); hier Rückbau bestehendes Wasserhaus und Behälter

-       Kosten: ca. 2.404.752,00 €

 

C1:

-       1,55 km Bau einer DN 200-Leitung von Günzburg bis Wertstoffhofgelände

-       Am Gelände Wertstoffhof Neubau 2 Edelstahlbehälter mit einem Volumen von je 150 m³, Neubau Druckerhöhungsanlage

-       Am Gelände Wasserwerk Sanierung des Behälters (230 m³), Druckerhöhungsanlage und Wasseraufbereitung

-       Kosten: ca. 2.284.324,00 €

 

Die Fertigstellung der DN 200-Leitung von Günzburg bis Bubesheim könnte nach Einschätzung des Ingenieurs bis Mai/Juni 2020 fertiggestellt sein. Die Umsetzung der Variante A1 könnte bis Ende 2020 realisiert werden.

 

Das Ingenieurbüro Degen legte ein Honorarangebot gegliedert in 3 Phasen vor:

 

Phase 1: Wasserleitung Günzburg-Bubesheim, netto: 30.400,92 €

Phase 2: Verlängerung Brunnenleitung DN 100, netto: 18.503,25 €

Phase 3: Wasserbehälter neu, netto: 46.079,60 €

 

Dem Honorarangebot liegt die HOAI zugrunde. Aufgrund des komplexen Vorhabens wird kein weiteres Ingenieurhonorar eingeholt.

 

Zweiter Bürgermeister Finkel fragte Herrn Stelzle von den Stadtwerken nach dem Sachstand zum Antrag auf Betriebsführung durch die Stadtwerke. Herr Stelzle erläuterte, dass bislang die Stadtwerke noch keine Erfahrung in die Betriebsführung haben, vor allem das Ausmaß ist noch nicht einschätzbar. Hierzu sind mit der Gemeinde noch klärende Gespräche notwendig. Die Stadtwerke stehen dem Antrag positiv gegenüber.

 

Die vom Gesundheitsamt auferlegte regelmäßige Beprobung des Leitungsnetzes, ist auf Rückfrage des Vorsitzenden ausgesetzt und muss bis auf weiteres nicht mehr durchgeführt werden.

 

Derzeit sind noch 2 Engstellen (DN 80) im Netz. Bei der durchzuführenden Maßnahme soll geprüft werden, ob ein Tausch mit erfolgen kann. Als Fazit wurde festgehalten, dass die Variante A1 eine langfristige Lösung auf Jahrzehnte darstellt.

 

Im September soll ein Besichtigungstermin bei den Stadtwerken für das Gremium stattfinden.


Beschluss 1:

Der Gemeinderat Bubesheim stimmt der Variante A1 zu, unter der Bedingung, dass die Fach- und Genehmigungsbehörden ihr Einverständnis erteilen.

10-88-2019/GL einstimmig beschlossen Ja 13  Nein 0  Anwesend 13  pers. Beteiligt 0

 

Beschluss 2:

Der Gemeinderat Bubesheim erteilt dem Ingenieurbüro Degen den Auftrag zur Ausführung der Variante A1 zu einem Angebotspreis von 94.983,77 €, netto unter dem Vorbehalt, dass die behördlichen Genehmigungen erteilt werden.